Moderner Zugang ohne Schlüssel
„Nun ja … es fühlt sich jetzt ein bisschen an wie im Hotel“, sagt eine unserer Bewohner*innen. Sichtlich begeistert zeigt sie uns, wie einfach sich ihre Zimmertür nun öffnen und schließen lässt. Das digitale Schließsystem, das seit Februar 2024 in unserem Haus II eingeführt wurde, sorgt nicht nur bei den Bewohner*innen für mehr Komfort. Auch unsere Mitarbeitenden profitieren von der neuen Technik.
Gerade ältere Menschen haben oft Probleme im Umgang mit Schlüsseln. Manche können zwar das Schloss erkennen, haben aber Schwierigkeiten mit der räumlichen Zuordnung. Bei anderen steht die eingeschränkte Motorik dem einfachen Öffnen der eigenen Zimmertür entgegen und Demenz kann dazu führen, dass Schlüssel nicht mehr gefunden werden, auch wenn sie sich gerade noch in der Hand der Bewohner*in befunden haben. „Seit Februar hat jeder in unserem Haus einen eigenen, baugleichen Chip. Zu welchen Bereichen man damit Zutritt hat, ist individuell auf dem Chip gespeichert“, erklärt Geschäftsführer Raik Urban. „Geht einer dieser Zugangschips verloren, wird er automatisch gesperrt und kann nicht mehr für den Zutritt zu unserem Haus verwendet werden.“ Die Chips werden täglich verifiziert – ganz automatisch durch ihre Nutzung. Erfolgt diese Überprüfung über einen bestimmten Zeitraum nicht, wird der Chip gesperrt. Urban fügt hinzu: „Angesichts der Kosten für den Austausch eines kompletten Schließsystems hat sich die Investition in ein digitales Zutrittssystem auf jeden Fall gelohnt.
211 Türen bedeuten eine Menge Schlüssel
Insgesamt mussten bei dem Umbau 211 Türen berücksichtigt werden. Eine beachtliche Zahl, handelt es sich doch bisher nur um die Umrüstung im Haus II in der Weinau. Logistisch ist das schon ein großer Aufwand. Schließlich sollen sich unsere Bewohner*innen in unseren Einrichtungen so frei wie nur möglich bewegen können. Dennoch müssen reichlich Vorgaben eingehalten werden. So müssen die Zimmertüren in den Wohnbereichen zum Schutz der Privatsphäre durch die Bewohner*innen von innen verschließbar sein, im Notfall aber auch von außen geöffnet werden können. Darüber hinaus gibt es in Pflegeeinrichtungen sensible Bereiche, zu denen nur bestimmte Personen Zutritt haben dürfen. Dies können z.B. Pflegestationen, Medikamentenlager oder Zugänge zu technischen Bereichen sein. Das macht einen solchen Umbau zu einer komplexen Angelegenheit.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können alternativ zu ihrem Zugangschip auch ein Armband für ihre Zutrittsberechtigung nutzen. Das Prinzip bleibt gleich, aber der Komfort steigt. Mit dem Armband entfällt zum Beispiel die Suche nach dem richtigen Schlüssel. Aber auch unter Sicherheitsaspekten ist ein solches Armband im Alltag weniger gefährlich als ein Schlüsselband um den Hals.
„Wir werden jetzt genau beobachten, wie das System im Alltag genutzt wird. Gespräche mit den Bewohner*innen und vor allem mit unseren Mitarbeitenden führen, um herauszufinden, ob sich die Innovation durchsetzt“, meint Raik Urban. „Wenn das System weiterhin so gut und einfach funktioniert, ist es nicht ausgeschlossen, dass auch unsere beiden anderen Häuser auf ein digitales Schließsystem umgerüstet werden.“